Gastroskopie beim Pferd - Diagnose und Behandlung von Magenerkrankungen

Magenprobleme sind bei Pferden weit verbreitet und können sich in unterschiedlichen Symptomen äußern – von Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche und Koliken bis hin zu Gewichtsverlust oder Verhaltensänderungen. Besonders häufig treten Magengeschwüre (Equine Gastric Ulcer Syndrome, EGUS) auf, die durch Stress, Fütterungsfehler oder intensive Trainingsbelastungen begünstigt werden. Die einzig zuverlässige Methode zur Diagnose von Magenerkrankungen ist die Gastroskopie beim Pferd. 

Bei der Gastroskopie wird eine flexible Kamera über die Nase in den Magen eingeführt, um die Schleimhaut genau zu betrachten. So können Magengeschwüre, Entzündungen, Schleimhautreizungen oder andere Erkrankungen direkt erkannt und gezielt behandelt werden. Doch wann ist eine Gastroskopie sinnvoll und wie läuft sie ab? Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Magenspiegelung beim Pferd. 

Häufige Fragen zur Gastroskopie beim Pferd

Eine Gastroskopie ist empfehlenswert, wenn Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigt: 

  • Verminderter Appetit oder selektives Fressen
  • Leistungsabfall oder plötzliche Unwilligkeit beim Reiten
  • Gewichtsverlust trotz normaler Fütterung
  • Kolikanzeichen, insbesondere nach der Futteraufnahme
  • Vermehrtes Gähnen, Leerkauen oder Flehmen
  • Verhaltensänderungen wie Nervosität oder Aggressivität

Da viele Magenerkrankungen schleichend verlaufen, kann eine frühzeitige Diagnose schwerwiegende Folgen vermeiden. 

Die Gastroskopie wird unter leichter Sedierung durchgeführt, damit das Pferd entspannt bleibt. Zuvor muss das Pferd mindestens 12 Stunden fasten, damit der Magen vollständig entleert ist. 

Wir führen ein mehrere Meter langes Endoskop über die Nase in die Speiseröhre und weiter in den Magen ein. Dort wird die Schleimhaut sorgfältig untersucht, um Magengeschwüre, Entzündungen oder andere Auffälligkeiten zu erkennen.  

Die Untersuchung dauert in der Regel 15 bis 30 Minuten. 

Nach der Untersuchung kann das Pferd nach kurzer Erholungszeit von der Sedierung langsam wieder fressen und trinken. Falls Magengeschwüre oder andere Erkrankungen diagnostiziert wurden, erfolgt eine gezielte Behandlung mit Säureblockern, Fütterungsanpassung und Stressmanagement. Wir besprechen die Ergebnisse direkt nach der Untersuchung und erstellt einen individuellen Therapieplan. 

Bestimmte Faktoren begünstigen die Entstehung von Magengeschwüren, darunter: 

  • Sport- und Turnierpferde durch hohe Trainingsbelastung und Stress
  • Pferde mit unregelmäßiger oder falscher Fütterung (z. B. zu wenig Raufutter, zu viele Kraftfuttermengen)
  • Boxenhaltung mit wenig Sozialkontakt und eingeschränkter Bewegung
  • Pferde, die häufig Medikamente wie Schmerzmittel erhalten

Durch eine angepasste Fütterung, ausreichend Raufutter und eine stressfreie Haltung kann das Risiko für Magengeschwüre gesenkt werden.

Die Magenspiegelung beim Pferd ist ein schonendes, minimalinvasives Verfahren und wird in der Regel gut vertragen. Die Sedierung wird individuell angepasst und die Untersuchung verursacht keine Schmerzen. Nach der Gastroskopie gibt es keine Einschränkungen, das Pferd kann nach kurzer Zeit wieder normal fressen und trainiert werden. 

Die Gastroskopie beim Pferd ist die einzige zuverlässige Methode, um Magengeschwüre, Schleimhautentzündungen und andere Erkrankungen des Magens sicher zu diagnostizieren. Besonders bei Sportpferden, nervösen Pferden oder Pferden mit ungeklärten Magen-Darm-Problemen kann eine frühzeitige Untersuchung helfen, ernsthafte Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. 

Möchten Sie mehr über die Möglichkeiten der Gastroskopie für Ihr Pferd erfahren? Wir beraten Sie gerne zur Diagnose und Therapie von Magenerkrankungen, um die Gesundheit und Lebensqualität Ihres Pferdes zu verbessern.